So kannst du die Berliner Kältehilfe unterstützen
Gerade im Winter ist es besonders wichtig, dass wir alle auf obdachlose Menschen achten und helfen, wenn es gefährlich wird. Was jede*r Einzelne ganz konkret tun kann, haben wir unsere Kolleg*innen von der Koordinierungsstelle der Berliner Kältehilfe gefragt. Sie sind ein wichtiger Knotenpunkt im Berliner Hilfenetz. Das Team organisiert unter anderem Unterkünfte, erstellt den Kältehilfewegweiser, betreibt die Kältehilfe-App, die Webseite kaeltehilfe-berlin.de und das Kältehilfetelefon. Zu ihren Aufgaben gehören auch die enge Abstimmung mit dem Berliner Senat und den Bezirken sowie die Beratung und Unterstützung der Anbieter*innen von Angeboten.
Es wird immer kälter in Berlin. Was kann ich tun, wenn ich eine obdachlose Person auf der Straße sehe und helfen möchte?
Sabrina: Zunächst einmal ist es wichtig, die Person freundlich anzusprechen und zu fragen, ob sie Hilfe möchte oder etwas braucht. Wenn sie Unterstützung wünscht, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es ist hilfreich, wenn die Not durch direkte Geld- oder Sachspenden, wie Essen, heiße Getränke oder warme Kleidung, gelindert werden kann. Für viele Belange ist es aber auch wichtig, die Adressen zu kennen, an denen Menschen beispielsweise übernachten oder duschen können oder wo sie auch ohne Krankenversicherung medizinische Hilfe erhalten. Hierfür ist die Kältehilfe-App besonders nützlich, da sie die vielfältigen Hilfsangebote standortbezogen anzeigt und Filtermöglichkeiten bietet, um schnell ein passendes Angebot zu finden. Einen Kältehilfewegweiser in der Tasche zu haben, kann ebenfalls hilfreich sein. In der App und auf unserer Website finden sich auch wichtige Telefonnummern, die man im Smartphone speichern sollte. Wichtig ist: Wenn eine Person nicht mehr ansprechbar ist und es sich um einen medizinischen Notfall handelt, bitte den Notruf wählen. Das kann Leben retten!
Wie kann ich die Angebote der Berliner Kältehilfe unterstützen?
Jens: Die Berliner Kältehilfe ist ein Netzwerk vieler verschiedener Initiativen und Träger, das über die ganze Stadt verteilt ist. Es gibt Notübernachtungen, Wärmestuben, Nachtcafés, Tagestreffs, Suppenküchen, medizinische Versorgungsstellen und vieles mehr. Fast alle Angebote sind auf die Hilfe von Ehrenamtlichen angewiesen. Diese unterstützen zum Beispiel bei der Ausgabe von Essen und warmen Getränken oder übernehmen Nachtbereitschaften in Notübernachtungen. Wer Interesse hat und sich engagieren möchte, sollte die Angebote am besten direkt kontaktieren. Eine Übersicht gibt es auf www.kaeltehilfe-berlin.de. Hier kann man beispielsweise nach Bezirken filtern, wenn man ein Angebot in der Nähe sucht, oder nach Angeboten, die nur tagsüber geöffnet sind, wenn man kein Nachtmensch ist. Man kann auch nach speziellen Personengruppen filtern, etwa Frauen oder drogengebrauchende Menschen, um gezielt unterstützen zu können. Was uns ganz besonders helfen würde: Immobilien, die wir für Notübernachtungen oder Tagesangebote nutzen können, denn daran mangelt es jeden Winter aufs Neue. Uns ist klar, dass die wenigsten Berliner*innen solche Objekte besitzen, aber vielleicht liest das hier eine Immobilienbesitzerin oder ein Immobilienbesitzer, die sich eine Zwischennutzung für eine ihrer Immobilien vorstellen könnten. Wenn dem so ist, bitte einfach Kontakt mit uns aufnehmen! Und natürlich kann man die Berliner Kältehilfe durch Spenden unterstützen – in Form von Geld-, aber auch Sachspenden.
Welche Spenden werden besonders dringend benötigt und wo kann ich sie abgeben?
Natalija: Warme Kleidung, Schuhe, Socken und Unterwäsche werden regelmäßig in fast allen Angeboten gebraucht. Häufig werden auch Schlafsäcke und Isomatten benötigt. Je nach Angebot sind auch Lebensmittel, Hygieneprodukte oder Tierfutter willkommen. Da es keine zentrale Spendenstelle gibt, ist es auch hier ratsam, die Angebote direkt zu kontaktieren, da die Lagerkapazitäten und Bedarfe sehr unterschiedlich sind. Auch hier: Einfach auf www.kaeltehilfe-berlin.de oder in der App ein passendes Angebot suchen, kontaktieren und nachfragen, was aktuell benötigt wird. Wichtig ist, dass gespendete Kleidung intakt und gewaschen ist, da dies von den Helfenden vor Ort nicht übernommen werden kann.
Vielen Dank für das Gespräch!
Wer die Angebote der Berliner Kältehilfe mit einer Geldspende unterstützen möchte, kann dies unter anderem hier tun:
Spenden (GEBEWO)
Spenden (Neue Chance)